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Aebi, Andreas: Eisgeschichten aus dem Emmental

Emmentaler Eisgeschichten «Aber aufgeben, hier und jetzt - nein! Es stolperte weiter, fiel hin, raffte sich auf, pustete Wärme in die steifen Finger, sog den Rotz hoch und schrie freudig auf, als es im Schneegestöber die Umrisse einer Hütte erkennen konnte. Mit letzter Kraft stapfte es dem Lotterdach entgegen, humpelte fiebrig zum Hintereingang des alten Stalls. Hohe Schneewechten blockierten das morsche Tor. Nur einen Spaltbreit war es zu öffnen. Das Kind quetschte sich hindurch, der Hund kroch hinterher. Sie blieben abrupt stehen. Diese leere Kälte! Der Brunnen schwieg eisig und plauderte nicht wie im Sommer munter drauflos. Schneeblumen übermalten den Dreck am kleinen Fenster, welches nicht einmal mehr spärlichem Licht Einlass bot. Das Kind stockte abermals. Horchte. Ein Schnauben? Nein. Einige Nager donnerten davon. Mäuse? Ratten? Einerlei. Dann war es wieder still. Hier stand kein Pferd. Hier hatte seit Monaten kein Pferd mehr gestanden. Colette! Das Kind begann kläglich zu weinen. Bänz winselte.» «Die eisige Bise rüttelte an den Fensterläden und erzeugte im Dampfabzug ein pfeifendes Geräusch, das Tabita an ihr früheres Zuhause erinnerte. Eine Träne rann die Wange hinunter, sie machte sich nicht die Mühe, sie abzuwischen, es würde sowieso nicht die einzige bleiben. Sie stopfte den Abschiedsbrief ihrer Mutter, den sie seit Jahren auswendig kannte, in die Schürzentasche. Dann ging sie zur Arbeitsfläche in ihrer Küche und rollte den Spitzbubenteig aus.» Frostig geht es zu und her im neuen Band der erfolgreichen Autorinnen und Autoren der «Mordsgeschichten aus dem Emmental», wenn sie beginnen, Wintermärchen zu schreiben. Es stehen diesmal also nicht Mord und Totschlag im Mittelpunkt der süffig geschriebenen Anthologie, schauerlich aber kann es allemal werden. Diesmal dreht sich alles um den Winter im Emmental, um Sehnsüchte und Kälte, um Liebe und Trauer, um wärmende Feuer und heissen Punsch. Ob zuckersüss oder bitterkalt, die 16 Eisgeschichten aus dem Emmental sind der ideale Lesestoff, um stille Winterabende zu geniessen.

Details

Verlag Landverlag
Einband Kartonierter Einband (Kt)
Erscheinungsjahr 2021
Seitenangabe 150 S.
Meldenummer L024
Meldetext Versand innert 1-2 Arbeitstagen
Ausgabekennzeichen Deutsch
Masse H19.0 cm x B12.0 cm x D1.5 cm 214 g
Artikelart Lager
Autor Aebi, Andreas
Artikelnummer: 978-3-905980-39-4
Verfügbarkeit: Versand innert 1-2 Arbeitstagen
CHF 22.80
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Emmentaler Eisgeschichten «Aber aufgeben, hier und jetzt - nein! Es stolperte weiter, fiel hin, raffte sich auf, pustete Wärme in die steifen Finger, sog den Rotz hoch und schrie freudig auf, als es im Schneegestöber die Umrisse einer Hütte erkennen konnte. Mit letzter Kraft stapfte es dem Lotterdach entgegen, humpelte fiebrig zum Hintereingang des alten Stalls. Hohe Schneewechten blockierten das morsche Tor. Nur einen Spaltbreit war es zu öffnen. Das Kind quetschte sich hindurch, der Hund kroch hinterher. Sie blieben abrupt stehen. Diese leere Kälte! Der Brunnen schwieg eisig und plauderte nicht wie im Sommer munter drauflos. Schneeblumen übermalten den Dreck am kleinen Fenster, welches nicht einmal mehr spärlichem Licht Einlass bot. Das Kind stockte abermals. Horchte. Ein Schnauben? Nein. Einige Nager donnerten davon. Mäuse? Ratten? Einerlei. Dann war es wieder still. Hier stand kein Pferd. Hier hatte seit Monaten kein Pferd mehr gestanden. Colette! Das Kind begann kläglich zu weinen. Bänz winselte.» «Die eisige Bise rüttelte an den Fensterläden und erzeugte im Dampfabzug ein pfeifendes Geräusch, das Tabita an ihr früheres Zuhause erinnerte. Eine Träne rann die Wange hinunter, sie machte sich nicht die Mühe, sie abzuwischen, es würde sowieso nicht die einzige bleiben. Sie stopfte den Abschiedsbrief ihrer Mutter, den sie seit Jahren auswendig kannte, in die Schürzentasche. Dann ging sie zur Arbeitsfläche in ihrer Küche und rollte den Spitzbubenteig aus.» Frostig geht es zu und her im neuen Band der erfolgreichen Autorinnen und Autoren der «Mordsgeschichten aus dem Emmental», wenn sie beginnen, Wintermärchen zu schreiben. Es stehen diesmal also nicht Mord und Totschlag im Mittelpunkt der süffig geschriebenen Anthologie, schauerlich aber kann es allemal werden. Diesmal dreht sich alles um den Winter im Emmental, um Sehnsüchte und Kälte, um Liebe und Trauer, um wärmende Feuer und heissen Punsch. Ob zuckersüss oder bitterkalt, die 16 Eisgeschichten aus dem Emmental sind der ideale Lesestoff, um stille Winterabende zu geniessen.
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